Andreas Leitgeb, Landtagsabgeordneter NEOS, Tirol

“Für uns NEOS ist die geplante Reform der GAP unzureichend und nicht die, die wir in der europäischen Landwirtschaftspolitik fordern. Im Sinne einer modernen Landwirtschaft und eines stärkeren Fokus auf Klimaschutz, Biodiversität und Tierwohl hatten wir uns für ein ambitionierteres Vorgehen eingesetzt. Wir sind enttäuscht darüber, dass die Ministerinnen und Minister im Rat es nicht geschafft haben, ihr nationalstaatliches Denken und überalterte Vorstellungen von Landwirtschaft hinter sich zu lassen. Mit ihrer Zustimmung hat Landwirtschafts-ministerin Köstinger den österreichischen und Tiroler Bäuerinnen und Bauern keinen Dienst erwiesen.  

Wir NEOS stehen für einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaftspolitik: Ausgleichszahlungen sollen das Ziel haben, gesellschaftlichen Mehrwert, Klimaschutz, Biodiversität und innovative, unternehmerische Tätigkeiten finanziell zu unterstützen. Im Bereich der EU-Agrarförderungen fordern wir eine grundlegende Reform, die Mittel langfristig weg von der Flächenförderung und hin zu einer integrierten ländlichen Entwicklung sowie zu kleineren Betrieben umschichtet. Wir setzen uns daher für eine komplette Umstrukturierung der GAP ein. Auch der überbordende Bürokratismus unter dem die österreichischen Familienbetriebe schon jahrelang stöhnen, wurde nicht verbessert.

Eine enge Verknüpfung von Förderungen an Umweltvorgaben (Ökologisierung) und ein Fokus auf regionale Vermarktung, Innovation und sanfte Anbaumethoden machen die Landwirtschaft zukunftsfit und klimaschonender. Gelder für die ländliche Entwicklung müssen ein transparentes, effektives Instrument für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums werden.

Der derzeitige Kompromiss mag ein Schritt in die richtige Richtung sein, ist aber für NEOS nicht genug, um die Landwirtschaft in Europa fit für das 21. Jahrhundert zu machen.”

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